CD-Review uf Trespass: Text: Monthy
http://www.trespass.ch/Web/de/Bands_A-Z/S/Skansis/Skansis_Leaving_You_Escape_Music.htm
Die Emmentaler Hardrocker mit der ideologischen und tatsächlichen Nähe zu Shakra und insbesondere zur Familie Blunier sind zurück. Nachdem ihre "Vorbilder" allerdings den Sänger gewechselt haben, gewinnen Skansis ein bisschen an Wiedererkennungswert. Damit aber genug mit dem Vergleich, der Reto Reist (voc), Bax Heiniger (git), Menz Pfister (bass) und Matt Hagmann (drums) wohl schon langsam auf die Nerven geht.
"Leaving you" bietet soliden Hardrock mit einer fein eingearbeiteten Stimme, wie man ihn eigentlich schon kennt. Grosse Innovationen sind nicht das Ding des straighten Quartetts, was allerdings in dem Genre genauso ein Pluspunkt sein kann.
Auffällig - und nicht nur bei Skansis - ist, dass Hardrocker heute oft keine Jugendlichen mehr sind sondern Familienväter. Das drückt in diesem Fall ganz extrem in die Texte und Themen hinein. Es geht - ausgerechnet bei den harten Hunden - heute oft mehr um Liebe und Familie, denn um Sex und das wilde Leben der Rock'n'Roller. Was mich im ersten Augenblick ein wenig irritiert, erweist sich bei eingehender Beschäftigung mit der Band aber einfach als Ehrlichkeit. Und vielleicht ist es auch mal Zeit, mit den ewigen Clichés aufzuräumen. Vielleicht mit Ausnahme des Vorurteils, dass Texte von Hardrockbands wohl nie einen Literatur-Nobelpreis gewinnen werden.
Auch Skansis sind da eher einfach gestrickt, wenn auch schon Welten von Krokus' 80er-Jahre Hits entfernt. Ein Kritikpunkt könnte sein, dass das Album fast ein wenig zu ausgeglichen ist. Höhen und Tiefen sind ziemlich eingeebnet, Ecken und Kanten ein bisschen abgeschliffen. Ausnahme ist "Never walk alone", welches mit einem geilen Bass fasziniert, der einen fast metallischen Klang hat. Der gewählte Kompromiss ist gerade noch so radiotauglich, aber keineswegs kastrierter Hardrock. - Mal sehen, wo das noch hinführt...